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Villa Limbourg

Bauherr:
Franz Joseph Limbourg, jüngster Sohn von sechs Söhnen des Johann Peter Limbourg, Ehrenbürger der Stadt Bitburg.

Historie:
1887 heiratete Franz Joseph Limbourg die 1864 in Ettelbrück/Lux. geborene Fabrikantentochter (Tabakfabrik) Marie Fixmer.

Nach der Hochzeitsreise, die nach Italien führte, nahm das junge Ehepaar seinen Wohnsitz im Gutshaus der Familie Limbourg in Bitburg, Hauptstraße 19 (heute Textilhaus Messerich). Die Ökonomiegebäude befanden sich in unmittelbarer Nähe des Gutshauses, nämlich Ecke Hauptstraße – Josef-Niederprüm-Straße (ehemals Möbelhaus Flender).

Das durchaus stattliche, aber sehr ländlich geprägte Gutshaus entsprach schon bald, insbesondere durch seine unmittelbare Nähe zum Ökonomiegebäude, nicht mehr den Vorstellungen der jungen Ehefrau. Sie war in einer Villa mit wertvollen Malereien an Wänden und Decken, die mit feinen, von französischen Künstlern geschaffenen Stuckarbeiten ausgestattet waren, deren Wohnbereich Holzvertäfelungen aufwiesen und deren sanitären Anlagen dem neuesten Stand der Zeit entsprachen, aufgewachsen.

So bekniete sie schon bald ihren Ehemann, ein neues, ihren Vorstellungen entsprechendes Wohnhaus, zu bauen. Trotz Widerstände in der Familie begann man 1903 heimlich mit dem Steine brechen und den Ausschachtungen. 1905 wurde das Haus dann endgültig fertig gestellt. Es war sehr gediegen und großzügig gebaut, wies aber möglichst wenige Elemente der zeitgenössischen Baukunst auf. Dem Jugendstil fand die junge Frau Limbourg hässlich, den Historismus lehnte sie als "Preußischen Stil" ab. Dennoch wurde das Treppenhaus des neuen Hauses in der Denkmalstraße, der "Villa" wie es von nun an hieß, von einem großen Fenster beherrscht, das den Fürsten Bismarck in Glasmalerei, nach einem Gemälde von Franz von Lenbach, darstellte. Hier hatte sich Franz Joseph durchgesetzt, der ein großer Verehrer des Kanzlers und Reichsgründers war. 1905 verstarb der Vater bzw. Schwiegervater des jungen Paares. Im darauffolgenden Jahr bezog man dann das neu erbaute Haus, an das sich ein großzügig angelegter Garten, eigentlich ein kleiner Park anschloss, der gut doppelt so breit und ungefähr dreimal so lang wie das Gutshaus war. Die junge Frau begeisterte sich jetzt an der Aufgabe, die 34 Räume des neuen Gutshauses in der Denkmalstraße nach und nach auf das Allergeschmackvollste, ja Eklusivste auszustatten. Ihre Leidenschaft vertrug sich dabei gut mit der Passion ihres Ehemannes für echte Teppiche, die in ihrer Überfülle in manchen Räumen in zwei, ja gar drei Lagen übereinander lagen, weil selbst das großzügige Wohnhaus, die Villa, im Platz nicht ausreichte, um alle Kostbarkeiten zur Wirkung zu bringen.

  • 1903 - 1905

    Bau der Villa Limbourg

  • 1905

    Umzug aus dem alten Gutshaus in der Hautpstraße in die neue Villa

  • 1919

    Franz Joseph Limbourg zieht, u.a. aus gesundheitlichen Gründen, nach Bonn, etwa zeitgleich erfolgt die Beschlagnahmung des Hauses durch die Franzosen

  • 20er Jahre

    Umbau des Hauses durch die Söhne des Erbauers (Joseph Christoph und Peter Limbourg). Die Terrasse auf der Südseite war undicht und wurde deshalb zu einer geschlossenen Veranda ausgebaut, gleichzeitig mauerte man die Fenster neben der Veranda im Erd- und Obergeschoss zu. Der Anlass für diese Maßnahme ist unbekannt.An der Nordseite wurde der Bau einstöckig erweitert (Wegfall des undichten Balkons)

  • 1935

    Wegzug der Söhne des Hauserbauers nach Frankreich. Übernahme des Gutsbetriebes durch die Tochter des Hauserbauers, Josephine, Freifrau Hillar von Gaertringen, geb. Limbourg und Ihrer Tochter, Ottony Freiin Hiller von Gaertringen. Einzug in die Villa

  • 1938

    Bau des Westwalls, Beschlagnahme des Erdgeschosses durch die Oberbauleitung der Organisation Todt

  • 1944/45

    Bitburg wird bombardiert, die Villa jedoch nicht getroffen. Die Fenster – einschließlich des Bismarck-Fenster – gehen aber zu Bruch. Das Dach der Villa, das Sommerhäuschen und der Laubengang zum unteren Teil des Parks werden zerstört

  • 1945/46

    Beschlagnahme des Hauses durch die Luxemburger, dann durch die Franzosen

  • 1947

    Wiedereinzug in die beschädigte Villa

  • 1949

    Umzug in die zum neuen Gutshaus umgebaute ehemalige Ziegelei "Auf dem Rautenberg 1". Die Villa selbst wird an das Christian Servicemen Center vermietet

  • 1966/67

    Verkauf der Villa an den Landkreis Bitburg-Prüm mit baldiger Nutzung als Kreisheimatmuseum

  • Juli 1997

    Die Stadt Bitburg erwirbt die Villa vom Landkreis Bitburg-Prüm

  • Dez. 2001

    Die Stadtwerke Bitburg erwerben das wirtschaftliche Eigentum an dem Gebäude um neue Büroräume zu schaffen

  • April 2002

    Beginn mit den Sanierungs- und Umbaumaßnahmen

  • März 2003

    Ende der Sanierungs- und Umbaumaßnahmen

  • April 2003

    Umzug der Stadtwerke in die Villa Limbourg